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Einrichtung eines Tiling Window Managers in KDE Plasma

Ein Tiling Window Manager ordnet Fenster automatisch kachelartig und rasterbasiert nebeneinander an, wobei kein Fenster ein anderes überlappt. Dadurch ist stets der gesamte Desktopbereich sichtbar und effizient nutzbar; die Steuerung erfolgt meist per Tastatur und es wird wenig bis keine Mausinteraktion benötigt.

Im Unterschied dazu erlaubt ein Floating Window Manager das freie Positionieren und Überlappen von Fenstern wie Papierblätter auf einem Schreibtisch. Fenster können beliebig verschoben, gestapelt, minimiert oder maximiert werden typisch für klassische Desktop-Umgebungen wie Windows, macOS oder KDE/Plasma im Standardmodus.

Diese Anleitung erklärt eine Möglichkeit den Window Manger KWin mittels eines Scripts und weiterer Fensterdekorationen in einen Tiling Window Manager zu ändern.

Komponenten

Krohnkite

Krohnkite ist ein dynamisches, tiling-orientiertes Fensterverwaltungsskript für KWin unter KDE Plasma, das die Funktionalität eines Tiling Window Managers wie DWM bringt. Es ermöglicht die automatische Kachelung von Fenstern, wobei ein primärer „Master“-Bereich und ein Stapelbereich definiert wird. Krohnkite ist besonders als Fork vom Entwickler anametologin aktiv gepflegt und optimiert für KDE Plasma 6.

Klassy

Klassy ist eine minimalistische Fensterdekoration für KWin, die schlanke und klare Fensterrahmen bietet. Sie passt optisch gut zu tiling Window Managern wie Krohnkite und legt Wert auf Einfachheit ohne unnötigen Overhead.

Anleitung

Schritt 1: Installation von Krohnkite

Option 1: Über die Plasma Systemeinstellungen:

  • Öffne die Systemeinstellungen
  • Navigiere zu Fensterverwaltung → KWin-Skripte
  • Klicke auf „Neue holen...“ (oben rechts)
  • Suche nach „Krohnkite“ (Autor: Anametologin)
  • Installieren

Option 2: Über die Shell:

plasmapkg2 --install https://store.kde.org/p/kwin-scripts/krohnkite-anametologin.kwinscript

Schritt 2: Konfigurieren von Krohnkite

Diese Einstellungen stellen eine Empfehlung dar. Passe die Oberfläche nach deinen eigenen Vorlieben an.

  • Öffne die Systemeinstellungen
  • Navigiere zu Fensterverwaltung → KWin-Skripte
  • Aktiviere Krohnkite im Skripte-Menü
  • Klicke auf das Zahnrad-Icon
  • Reiter "Geometry":
    • Default Gaps: alles 5
Hinweis:
Wann immer etwas an den Krohnkite Einstellungen verändert wurde, ist es am besten Krohnkite in den KWin Skripten zu deaktivieren und wieder zu aktivieren damit alles sauber angewandt wird.

konfigurieren von klassy: titlebar - titlebar spacing: top: 1,00, bottom: 1,00 window - thin window outline - window outline styles:

  • Window Outline Thickness: 2,75
  • active window:
    • Style: Accent colour
    • Opacity: 100%

Schritt 3: Installation von Klassy

Option 1: Über das AUR:

$: paru -Sy classy

Schritt 4: Konfigurieren von Klassy

Optionale Konfiguration

Kurzbefehle konfigurieren

Die Standardtastenbelegung von DWM-Style Fenstermanagern sind dem oldschool Editor vim nachempfunden. Dieser ist nicht gerade für seine intuitive Steuerung bekannt und wird eher von "Neckbeards" und Linux Nerds favorisiert. Die folgenden Belegungen sind natürlich nur Vorschläge.

  • Öffne die Systemeinstellungen
  • Navigiere zu Tastatur → Tastenkombinationen → KWin
  • Suche nach Einträgen die mit "Krohnkite" beginnen
  • Ändere die Belegungen für "Fokuswechsel":
    • Super + ↑ für "Focus Up/Previous"
    • Super + ↓ für "Focus Down/Next"
    • Super + ← für "Focus Left"
    • Super + → für "Focus Right"
  • Ändere die Belegung für "Fenster verschieben":
    • Super + Shift + ↑ für "Move Up/Previous"
    • Super + Shift + ↓ für "Move Down/Next"
    • Super + Shift + ← für "Move Left"
    • Super + Shift + → für "Move Right"
Wichtig:
Nach dem Ändern der Kurzbefehle sollte Krohnkite neu gestartet werden
Hinweis:
Diese Einstellungen können durch einen einfachen Klick auf "Voreinstellungen" auf den Systemstandard zurückgesetzt werden.

KDE Systemeinstellungen zentrieren

Die Systemeinstellungen von KDE eignen sich nicht gut ein Tiling Layout:

  • Das Fenster hat eine hohe Minimalgröße die nicht unterschritten werden kann.
  • Obwohl die Einstellungsseiten in einem Tab-Steuerelement organisiert ist, werden viele erweitere Einstellungen über Unterfenstern erreicht.

Da die Systemeinstellungen in der Regel nicht mit anderen Fenstern gemeinsam genutzt werden, empfielt es sich diese als modales, zentriertes Fenster über das Tiling Layout zu legen.